„Sie starb in weniger als zwei Minuten“
Für große Aufregung sorgt am Abend die Nachricht vom Tod einer jungen Iranerin namens Neda, die von einem Basidschi-Heckenschützen erschossen worden sein soll. Innerhalb von Minuten kursieren Fotos, die eine blutüberströmte, auf der Straße liegende Frau zeigen. „Ein junges Mädchen ist von Basidschi in der Kargar Street getötet worden“, meldet iranbaan um halb acht. „Sie starb in weniger als zwei Minuten“, schreibt toosinbeymen: „Die junge Frau, die sich mit ihrem Vater die Proteste angeschaut hatte, wurde von einem Basidschi erschossen, der sich auf dem Dach eines Wohnhauses versteckt hatte.“
Erschienen am 21.06.2009 Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ.de
Neda, die Ikone des Protests
"Bleib bei mir, Neda!"
Doch auch wenn vielleicht nie klar sein wird, ob die Bilder tatsächlich den Tod eines Mädchens namens Neda zeigen, so ist sie trotzdem schon jetzt zur Ikone, zur Märtyrerin der Opposition in Iran geworden: Neda hat der Brutalität des Regimes ein blutüberströmtes Gesicht, einen Namen gegeben. "Ich bin Neda" ist über Nacht zum Slogan der Protestbewegung geworden.
Die ersten Postings waren mit einem Kommentar versehen. Ein angeblicher Augenzeuge schildert darin, was sich zugetragen haben soll. Er gibt Details an, vermutlich, um seine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen: Der Vorfall habe sich um 19.05 Uhr Ortszeit am Karekar-Boulevard, Ecke Khosravi-Straße und Salehi-Straße in Teheran ereignet.
Eine junge Frau, die zusammen mit ihrem Vater die Proteste beobachtet habe, sei von der Kugel eines Scharfschützen der Revolutionsgarde ins Herz getroffen worden. "Ich bin Arzt, also bin ich gerannt, um zu versuchen, sie zu retten", schreibt der Mann. Doch die Kugel sei im Burstkorb der jungen Frau explodiert, sie sei in weniger als zwei Minuten tot gewesen.
Die Jeanne d'Arc Irans
Erschienen am 21.06.2009 in Spiegel.de
Neda, die Revolution hat ihre Märtyrerin
Sterbende Neda gibt Aufstand im Iran ein Gesicht
Eine iranische Frau Mädchen namens Neda stirbt in der Nähe des Revolutionsplatzes im Zentrum von Teheran. Sie verblutet nach einem Schuss in die Brust auf der Straße. Versuche von Freunden, ihre Blutung zu stillen, scheitern.
Ein Mann, offenbar ihr Vater, schreit: „Bleib bei mir, Neda! Hab keine Angst.“ Ungläubig blickt die junge Frau in die Handy-Kamera. Blut tritt aus Mund und Nase, ihre Augen verlieren ihren Halt, sie gleiten ab in eine bewusstlose Trübe. Neda stirbt.
Erschienen am 22.06.09 Welt.de
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